Rohstoff Bambus
Die Pflanze
Bambus ist vielen als Lieblingsspeise der Pandas bekannt. Seinen Ursprung hat Bambus in tropischen, suptropischen und warm-gemäßigten Klimazonen. Die größten Vorkommen gibt es in Asien, vor allem in Indien und China. Bei Bambus handelt es sich aber nicht um eine Baumart, sondern eines der Zwölf Unterfamilien aus der Familie der Süssgräser (Poaceae). Die Unterfamilie wird in drei Tribus geteilt, wobei Arundinarieae und Bambuseae verholzende Arten umfassen und Olyreae krautig wachsende Pflanzen. Die Ähnlichkeit der Zellstruktur von Bambusstangen zu Holz ist allerdings unverkennbar. Im direkten Vergleich zum Baum produziert Bambus 35% mehr Sauerstoff und bindet Unmengen an CO2.
Die etwa 1000 bis 1500 Bambusarten sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme von Europa und der Antarktis beheimatet, und ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von 46° nördlicher bis 47° südlicher Breite. Sie wachsen von Meereshöhe bis in eine Höhe von etwa 4000 Metern. Dabei können die Arten bezüglich ihres Verbreitungsgebiets (Biogeographie) in zwei Gruppen geteilt werden: in Bambusarten der Tropen und Subtropen (Tribus Bambuseae und Olyreae) und in Arten der gemäßigten Zone (Tribus Arundinarieae).
Die Alternative zu Plastik
Bambus Produkte erfreuen sich auch in der Bevölkerung immer größerer Beliebtheit, sei es als Dekopflanze, als Parkett bzw. Laminat oder auch für Möbel. Doch auch im Alltag wird Bambus als Material der Zukunft gesehen. Denn das Thema Plastikmüll bekommt in unserer Gesellschaft eine deutlich zunehmende Bedeutung. Unmengen an Kunststoffen gelangen in die Ozeane und verschmutzen diese. Kunststoff wird zu großen Teilen aus Erdöl gewonnen. Die Gewinnung ist weitaus umweltschädlicher als die von Bambus. Bambus ist im Gegensatz zu Plastik biologisch abbaubar und eine rasch nachwachsende Ressource. Viele Produkte können heute aus Bambus hergestellt werden und dadurch Plastik sinnvoll ersetzen. Inzwischen gibt es nicht nur Parkett, Geschirrersatz und Zahnbürsten. Nein auch Toilettenpapier und gar Fahrräder aus Bambus.
Als Lebensmittel
Die Nutzung von Bambus als Lebensmittel betrifft vor allem die jungen Schösslinge des Bambusrohrs, die als Gemüse genossen oder in Essig eingelegt werden. Besonders die Gattungen Bambusa, Dendrocalamus und Phyllostachys sind für den Verzehr geeignet. Frisch geerntete Bambussprossen haben ein sehr festes, hellgelbes Fleisch mit schmalen Luftkammern in der Mitte der Sprosse. Sie werden gewonnen, indem sie aus dem Boden gegraben werden, und sind mit mehreren sehr festen, haarigen und dunkelbraunen Blättern umgeben, die vor dem Kochen entfernt werden. Die Schösslinge enthalten ein Toxin (Blausäureglykosid), das durch Kochen hydrolysiert werden muss, wobei die entstehende Blausäure verdampft. Auch die in vielen Bambusarten enthaltenen Bitterstoffe werden durch Kochen zerstört. Bambussprossen werden vorwiegend aus Asien und Lateinamerika importiert. In Europa werden sie nur in Italien angebaut. Sie werden auch vorgekocht und abgepackt zum Verkauf angeboten.
Kritik an Bambus
Produkte aus Bambus ziehen auch immer mal wieder Kritik an. Nicht alle Bambus Produkte, die man online kaufen kann, sind frei von Kunststoffen. Für einige Produkte mangelt es bisher noch an Fertigungswegen ohne die Zugabe von synthetischen Kunststoffen. Hier sollte man, neben den Produkten selbst, auch darauf achten, dass die Verpackung keine Kunststoffe enthält.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der Import der Bambusstangen. Tonnen von ihnen müssen aus Afrika oder Asien nach Europa importiert werden. Aus ökologischer Sicht ist dies nicht optimal.